eine Sammlung unserer Aktivitäten, lesenswerter Korrespondenzen und Beiträge

 

Kormoran im Flug

Eine Sammlung aktueller Pressemeldungen oder Links

In diesem Beitrag ist die Sammlung einiger aktueller Pressemeldungen oder Links zu finden, jeweils versehen mit einem erläuternden Satz aus unserer Redaktion.

Unser Ziel muss sein, jedermann an den unvermindert andauernden Kormoranskandal zu erinnern.

Der Bodensee – trotz eindeutiger Studienlage – auch im Jahr 2023 weiterhin Untätigkeit, Spielen auf Zeit und immer wieder Verschleiern des dramatischen Fraßdruck:

Die Kausalitäten waren durch die umfassende Studie  im letzten Jahr glasklar belegt worden, auch waren Handlungsempfehlungen ausgesprochen worden mit dem Vermerk EILT.

Am 19. und 20. Juli 2023 debattierte der Landtag Baden-Württembergs darüber:  „Der Bestand der Kormorane muss reguliert werden“, sagt Landwirtschaftsminister Peter Hauk und, „er müsse auch in Vogelschutzgebieten bejagt werden“. Neben dem enormen Artenschutzproblem sind die Berufsfischer mit dem Felchen-Rückgang bekanntlich massivst betroffen. Für die SPD fasste der Abgeordneten Hans-Peter Storz  nach: „Obwohl eine wissenschaftliche Vorstudie ein international abgestimmtes Kormoranmanagement am Bodensee empfohlen hatte, zögerte die Landesregierung und hatte zunächst einen Dialogprozess „Kormoran und Fisch“ gestartet“. Dieser solle einen Konsens aller betroffenen Gruppen erarbeiten.

Bei solchen Worten wenden sich unsere Vereinsmitglieder angesichts der Schwere der Schäden i.d.Regel traurig, teils auch angewidert, ab…

Es wird wohl dabei bleiben, dass Ministerpräsident Kretschmann auf seinen Staatssekretär mit NABU-Wurzeln Dr. André Baumann hört, zig Experten-Aussagen einfach ignoriert und so weiterhin Artenschutz und Fischer opfert.

Hier einige kurze Pressemitteilungen dazu und, in demselben Kontext, zum Fangverbot von Felchen:

https://www.staatsanzeiger.de/debatten-im-landtag/hauk-kormoran-muss-auch-in-vogelschutzgebieten-bejagt-werden/

https://www.welt.de/regionales/baden-wuerttemberg/article246001628/Fischer-Statt-Felchen-Fangverbot-lieber-Kormorane-jagen.html

https://www.blinker.de/angelmethoden/angeln-allgemein/news/kormoran-am-bodensee-macht-fischern-das-leben-schwer/

https://www.blinker.de/angelmethoden/angeln-allgemein/news/ab-2024-fangverbot-fuer-felchen-im-bodensee/

Andererseits, sehr, sehr enttäuschend, in einem Betrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) kein Wort über den Kormoran:  Zahl der Fische sinkt stetig :  Kann ein Fangverbot den Felchenbestand im Bodensee retten?

 Ist das vorsätzliches Verschweigen oder doch nur ungenügende Recherche – bei dieser renommierten Zeitung?

 


Zur Fischfauna der Ostsee:

Auch zu dem Drama der Ostsee sehen wir unverändert Spielen auf Zeit statt endlich ein entschlossenes Gegensteuern!

Der Spiegel: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/dorschmangel-in-der-ostsee-fressen-kormorane-den-fischern-die-fische-weg-a-e01c3426-5b73-4173-9b31-7a64976a4848

Der Stern: https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hamburg-schleswig-holstein/fischerei–sind-kormorane-schuld-am-dorsch-mangel–studie-geplant-33525700.html

Ein sehr gut informierter Beobachter des K-Skandals schrieb uns dazu: „Noch eine Untersuchung… Wie viele noch?“

 


Auch interessant: Die Presse greift einmal, überraschend, den ziemlich wahrscheinlichen Kern allen Übels auf: Der chinesische Kormoran (Pharacrocorax carbo sinensis) wird zu den invasiven Neozoen gezählt!  Ein Tabubruch? Rückbesinnung auf Logik, Realität und Plausibilität? Das wäre erfreulich.

https://praxistipps.focus.de/invasive-arten-in-deutschland-diese-tiere-und-pflanzen-werden-zum-problem_160605

 

Studie zur Notwendigkeit eines Kormoranmanagements am Bodensee

Kormoranmanagement am Bodensee

Einfluss des Kormorans am Bodensee auf Fischbestände, Fischarten und fischereilichen Ertrag in Relation zu anderen Wirkfaktoren als Grundlage für eine ergebnisoffene Beurteilung der Notwendigkeit eines Kormoranmanagements

Diese aktuelle Studie (Sommer 2022) der Fischereiforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg macht das ganze Ausmaß der Fraßschäden durch den chinesischen Kormoran deutlich. Sie zeichnet für die gesamte Region um den Bodensee – nicht nur für den See selbst – ein Schadbild, das den Aussagen unseres Verein zur Schwere und Dramatik an hiesigen Gewässern vollumfänglich entspricht! Es werden ganz konkret Sofortmaßnahmen für ein seeweites Kormoranmanagement vorgeschlagen. Lesen Sie hier das gezogene Fazit

und den erkannten Handlungsbedarf

Schon alleine die Tatsache, dass damit auch in Baden-Württemberg, unter dem grünen Ministerpräsidenten Kretschmann, die schlimme Ist-Situation niedergeschrieben und publiziert werden durfte, ist bemerkenswert! Sowohl das Landwirtschaftsministerium (MLR) als auch das Landes-Umweltministerium (UM) hatten diese Studienarbeiten begleitet. Die von uns immer wieder angeprangerten ideologischen Seilschaften des »Naturschutzes« haben das dort in Baden-Württemberg nicht mehr verhindert – ein Grund zur Freude und verhaltener Zuversicht.

Sehr hilfreich ist auch das enthaltene umfassende, hoch aktuelle Literaturverzeichnis.

Es gibt, neben unseren Web-Seiten, nur wenige Schriftstücke, die den allesentscheidenden Aspekt des Herunterspielens und Leugnens der Fraßschäden durch den »Naturschutz« anspricht:

Diese Studie reißt an mehreren Stellen dieses nach unserer festen Überzeugung bestehende Kernproblem zumindest an: (a) Die Antwort des Bundesumweltministeriums*** auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke im Bundestag Drucksache 18/11360 im Jahr 2017 findet Erwähnung, u.a. mit der Bewertung (Seite 101): „Auch viele Medien erkannten diesen Widerspruch“ und (b): Zu einer Metastudie aus 2021 zur Wechselbeziehung zwischen Kormoranartigen und Fischen findet sich auf Seite 68: „Auch dieses paradoxe Ergebnis reiht sich in die bisherige Diskussion ein…“

 

Wehre der Sülz in Rösrath

Auch im Jahr 2022, diesmal an der Sülz: Die Mär von der Rückkehr des Lachses nach dem Abriss der Wehre

In einem netten Artikel des Kölner Stadt-Anzeiger vom 21. Juli 2022 berichten Jutta-Eileen Radix und Alina Bremer über den erfolgten Abriss eines Wehres der Sülz in Untereschbach. „Da, wo sich früher Wasser staute, gibt es nun eine Stromschnelle. Mit dem geschleiften Wehr soll die Sülz wieder ein Stücken weiter in Richtung Naturzustand gebracht werden. Fische […]

Erfahrungen mit der bestehenden Kormoranverordnung NRW an der Sülz im Siegsystem

Das Ausklammern der Gewässerstrecken in Naturschutz- und Natura-2000-Gebieten verhindert ganz grundsätzlich die Anwendung und damit die Wirksamkeit dieser Kormoran VO-NRW für die große Mehrzahl aller nordrhein-westfälischer Gewässer: Ein fataler Nachteil, der nicht in Vergessenheit geraten darf!

An der Sülz im Rheinisch-Bergischen und Rhein-Sieg-Kreis hingegen kann und wird die Kormoran VO-NRW zum Fischschutz intensiv genutzt. Hier wurde erstmals seit dem völligem Zusammenbruch der Fischpopulation 1996/1997 durch überwinternde Kormorane eine Chance auf Besserung gesehen. Eine Initiative von Jägern und Anglern ist auf etwa 12km (von Untereschbach bis zur Sülz-Mündung in die Agger bei Altenrath) jagdrevier-übergreifend aktiv. Den zuständigen kommunalen Behörden (Fischerei, Jagd und Naturschutz) sowie dem LANUV wurden darüber laufend Berichte vorgelegt.

Das Prinzip der letalen Vergrämung funktionierte in den Herbst- und Wintermonaten gut. Die Strategie bestand aus

  • regelmäßigem Patrouillen entlang des Flusses, etwa alle 2 Tage, dabei
  • punktuellem Anstellen, etwas getarnt, morgens nach Tagesanbruch, aber auch zu wechselnden Tageszeiten (stundenlang nicht effektiv, nicht erforderlich)
  • dem gezielten Angehen von bevorzugten Rastplätzen und
  • dem Beobachten der Einflüge und dem Kommunizieren derselben unter den Akteuren.

Wegen der vergleichsweise geringen Fischmasse der Sülz fliegen zumeist Einzelvögel, selten kleine Trupps, nie größere Schwärme ein.

Abgeschossen wurden an der Sülz in Herbst/Winter 2020/2021 neun und 2021/2022 elf Kormorane. Mit diesen eher kleinen Abschusszahlen konnte jedoch ganz offensichtlich ein Vielfaches an Kormoranen monatelang erfolgreich ferngehalten werden: Es baute sich nämlich erkennbar eine höhere Fluchtdistanz vor dem Menschen auf, wobei die Vögel offensichtlich nicht zwischen Jäger und Spaziergängern etc. unterschieden. Indirekt blieben dadurch auch Gewässerabschnitte mit Bebauung, Spazierwegen oder „Hundewiesen“ gut geschützt.

ABER: Mit Beginn der Brutzeit und der zeitlichen Einschränkung der Kormoran VO-NRW, ab März nur junge, immatur gefärbte Kormorane, also grau-braun-mellierte, abschießen zu dürfen, brach der Fischschutz völlig zusammen: In diesen Monaten jagten an der Sülz nahezu ausschließlich adulte Vögel (schwarz, gut zu unterscheiden)! Die Gründe hierfür sind nicht bekannt.

Frustrierend war und ist, mit anzusehen (sehr bald auch wieder auf kurze Distanzen), wie die adulten Kormorane erfolgreich Beute machen. Monatelang blieben und bleiben daher alle Patrouillengänge vergeblich, es erfolgte kein Abschuss, es gab keinen Lern-, keinen Vergrämungseffekt. Erst ab Mitte August kann die übergebliebene, nicht weggefressene Fischpopulation wieder wirksam gesschützt werden.

Es bedarf keiner Elektrobefischung, keines wissenschaftlichen Monitorings: Jeder Blick von Brücken bei klarem Niedrigwasser, jedes Gespräch unter Anglern offenbart: Von der notwendigen grundlegenden Erholung der Fischfauna ist die Sülz weiterhin meilenweit entfernt!

 

DAS ERNÜCHTERNDE FAZIT AN DER SÜLZ IST DAHER:

Es gelingt mit der bestehenden Kormoran VO-NRW aus 2018 nicht, eine effektive Schutzwirkung von März bis Mitte August zu etablieren! Die von Fischereibiologen des LANUV bereits 2013 befürchteten „Wirkungslücken der Vergrämung“ sind Realität.

Vermutlich beschränkt sich der Erfolg des Engagements an der Sülz, also an einem Gewässer außerhalb von Schutzgebieten, wo die bestehende Kormoran VO-NRW angewendet werden darf und auch angewendet wird, darauf, in den Herbst- und Wintermonaten „Trittsteine“ zum Überleben autochthonen Fischarten auf niedrigstem Niveau zu legen.

Für alle natürlichen Gewässer in Naturschutz- und Natura-2000-Gebieten Nordrhein-Westfalens ist diese Kormoran VO-NRW ohnedies völlig wertlos.

 

Anhörung

Experten-Anhörung im Fischereiausschuss des Europäischen Parlaments

Das Europäische Parlament hatte wiederholt klare Beschlüsse gefasst – zuletzt im Juni 2018 – und die EU-Kommission aufgefordert, die Kormoranbestände „mit allen Mitteln drastisch zu reduzieren.“ Geschehen war nichts, die Kommission hatte das immer ausgesessen!

Jetzt, am 11. Mai 2022, hatte das Parlament eine Anhörung von Experten angesetzt. Im Fokus stand die Betroffenheit der Fischzucht, die Beweisaufnahme beleuchtete aber selbstverständlich zugleich die Last auf den natürlichen Gewässern und die Dramatik für die Artenvielfalt.

Niels Jepsen stellte Untersuchungsergebnisse aus Dänemark vor, die den enormen Fischfraß dort belegen. Vieles, vor allem die Schwere der Fischverluste, gelten analog europaweit, wenn sich auch die betroffenen Fischarten und die Zeitperioden der Einflüge unterscheiden. Die Folien seines Vortrags sind sehr beeindruckend.

Bitte schauen Sie hinein, lesen Sie, auch wenn in Englisch, etwa:

  • von 10000 markierten Jungaalen (eel) wurden nachweislich in einem Jahr 40 – 50% aufgefressen
  • alle markierten Flundern einer Untersuchungsreihe, 4000 Tiere, waren in 2 Wochen verschwunden
  • 40 – 50% der markierten Smolts (Junglachse)
  • in einem Äschen-Flussabschitt: von 25 markierten Äschen (grayling) überlebten den Winter nur 2; die Fischbiomasse ging dort mit dem Kormoran-Überfall um 80% zurück
  • Zahlengerüst Kabeljau/Dorsch (cod) in der westl. Ostsee: Der Zuwachs wird auf 4-17 Million Fische geschätzt, die Hochrechnung des Kormoran-Fraßes auf 15 Million!

Unser Fazit: Eindeutig dieselbe Dramatik wie bei uns in Mitteleuropa, unfassbar – ein riesiger Skandal!

Auch der Vorsitzende der Kormoran-Kommission des DAFV, Stefan Jäger, war als Referent eingeladen: Eine ebenfalls sehr lesenswerte Präsentation.

Von BirdLife vertrat eine Referentin die ornithologische Seite. Sie betonte die Stabilisierung der Kormoran-Population in Gesamteuropa und verschanzte sich hinter der bestehenden Rechtslage, die der Vogelart bekanntlich einen hohen Schutzstatus bietet – alles nichts Neues. Eine Anmerkung: Die Dame differenzierte nicht zwischen den Unterarten carbo und sinensis – der Taschenspielertrick, um den sinensis aus dem Verdacht des Neozon zu nehmen, also eines Aliens wie z.B. dem Waschbären!

Und jetzt? Die anschließenden Wortmeldungen der Europa-Abgeordneten nach allen sechs Vorträgen ließen keinen Zweifel: Die Dramatik war überdeutlich geworden.

Sie wissen um die Erkenntnisse unseres Vereins über den »Naturschutz«, vor allem den amtlichen in der Landesverwaltung NRWs, der die Problematik leugnet, dramatische Schäden aus ideologischen Gründen hinnimmt und schwere Schuld auf sich lädt. Unsere Web-Seiten sind voll davon, wir sprechen zurecht von dem Kormoran-Skandal.

Auf der Europäischen Ebene spiegelt sich das Bild offenbar, auch hier müssten längst Staatsanwaltschaften gegen die Verantwortlichen in der Europäischen Kommission eingeschritten sein – ohne nimmt das kein Ende.

Hier der Link zum Streamen des gesamten Hearings, wenn gewünscht mit Simultanübersetzung.

Ein Denkanstoß zur NRW Landtagswahl 2022

Denkanstoß zur NRW Landtagswahl 2022

Wir halten es für notwendig, die eigentlichen, übergeordneten Ursachen für durch Kormoranfraß faktisch überall fischleeren Gewässer erneut kurz und knapp zu schildern – vor Ihrer Stimmabgabe. Bitte lesen Sie weiter und sagen nicht sogleich, „es gibt doch wichtigeres, von dem ich meine Wahlentscheidung abhängig mache“.

Naturschutzverbände, vor allem aber auch der amtliche Naturschutz leugnen die Schwere der Kormoran-Schäden und verhindern systematisch das Sammeln der Beweise. Wissenschaftler, etwa die Fischereibiologen in Ministerien und Naturschutzämtern, aber auch diejenigen bei den Fischereiverbänden, werden seit mehr als zwei Dekaden genötigt mitzuspielen. Ureigene Ziele wie Artenschutz und Biodiversität werden rücksichtslos geopfert, egal wie fatal es zugeht. Ohne grüne politische Rückendeckung und systematische Personalpolitik seit etwa 25 Jahren wäre das undenkbar.

Das Ganze ist ideologisch motiviert: Man mag nur im äußersten Fall – eigentlich gar nicht – tötend eingreifen; man setzt alleine auf Verbesserungen der Lebensräume – in unserer durch und durch vom Menschen geprägten Kulturlandschaft. Das gilt, egal ob es um Massen von Wildgänsen, Krähenvögel, Nutria und vor allem Prädatoren wie dem Kormoran geht. Die Auswirkungen dieses Schutzes um jeden Preis werden systematisch ignoriert, sagen wir klipp und klar: weggelogen. Bodenbrüter wie Feldlerche, Kiebitze und Rebhuhn werden von Krähen und Fuchs etwa so massakriert wie unsere Fische durch den Kormoran. Alles ist unbestreitbar, längst erwiesen – dennoch: „Die Grünen verneinen die ökologische Bedeutung der Raubwildbejagung und betonen die Wichtigkeit des Habitats gegenüber allen anderen Faktoren“ (Zeitschrift Wild und Hund, Heft 15 2021 Seite 60). Hier ist der Offenbarungseid: Entscheidungen werden nach ideologischer Gesinnung getroffen, die Fakten hintenan gestellt oder ganz geleugnet. Begünstigend kommt hinzu, dass viele Bürger oft nur oberflächlich informiert sind und sich täuschen lassen. Eine Zeitenwende hin zur Realität, weg von verträumten Ideologien, so wie in der Sicherheitspolitik unseres Landes jetzt geschehen, ist hier leider gar nicht zu erkennen.

Wenn man unsere fast überall nahezu fischleeren Gewässer sieht, die o.a. eigentlichen Ursachen bedenkt, mag man sich nicht ausdenken, wie dieselben Politiker und ihre Verbände auch auf anderen sehr wichtigen Feldern handeln werden.

Bitte überlegen Sie, ob Sie diesen Menschen wirklich eine faktenorientierte Realpolitik zutrauen, wenn Sie Ihre Kreuze am 15. Mai setzen!

Hier finden Sie diesen Denkanstoß zum Download und anschließendem Weiterleiten.

 

Aktuelle Speiballenuntersuchung im Ostseeraum ermöglicht Rückschluss auf die Fraßschäden im Meer: Die Situation dort ist womöglich ähnlich drastisch wie in unseren Flüssen

Zunächst sei ein Blick auf die Situation der hiesigen Mittelgebirgsflüsse gestattet:

Über eine hohe Korrelation Kormoranfraß ./. Fischverluste kann hier nicht ernsthaft gestritten werden: Schon allein die Nachweise über erstmalige Kormoran-Einfälle nordischer Schwärme zum Beispiel an

  • Ahr, im Winter 1996/1997 sowie 1997/1998, viele Dutzend, an die Hundert, tagelang
  • Lenne im Winter 1994/1995
  • Sülz, im Winter 1996/1997, über Hundert, mehr als 14 Tage
  • Wied (unmittelbare Rhein-Nähe) bereits 1992, mehrere Hunderte

und der immer zeitgleich festgestellte drastische Einbruch der Fischmengen sind Beweis genug. Einzelnachweise der Kausalitäten hier und da sind nicht erforderlich. Sie müssen schließlich auch nicht per Gutachten die Ursache Ihres Sturmschadens am Hausdach nachweisen, wenn in der gesamten Region entsprechende Schäden entstanden sind! Alle schlundgängigen Fischarten waren dort betroffen, ohne erkennbare geschmackliche oder andere Präferenzen dieser effektiven Beutegreifer, gleich ob in Flüssen mit guter oder schlechter Struktur. Es ist auch völlig unseriös, nur die Äsche zu nennen. Bis heute hat es an all diesen Gewässern keine Erholung gegeben, das ist unübersehbar und allgemein bekannt. Maßnahmen zur Wiederherstellung des Fischbestandes (Renaturierung oder fischereiliche Beschränkungen bis hin zum Fangverbot) sind völlig vergebens, solange diese Prädation nicht wirkungsvoll reduziert wird. Die von uns immer wieder aufgezeigten Bemühungen des »Naturschutzes« (einige nachweisbar und von staatswegen, u.E. Fälle für den Staatsanwalt), dies klein zu reden, gar zu leugnen oder auf andere angeblich signifikante Einflussfaktoren zu verweisen, sind für jedermann mit vernünftigem Menschenverstand vergebens. Es ist unglaublich, dass dies dennoch bis heute die Lage, die Stimmung der politischen Entscheider, Presse und Gerichtsurteile prägen kann.

Hier und da wurden exemplarisch die Mägen geschossener Kormorane untersucht. Man fand Fische (oder anverdaute Überreste) der Arten, die in diesen Mittelgebirgsflüssen leben, was auch sonst.

Abb.

In Forschungsvorhaben werden von der Wissenschaft verschiedentlich systematisch Speiballen unter Kormoran-Schlafbäumen gesammelt und auf die verspeisten Fischarten und -mengen untersucht (eine nicht letale Alternative zur Untersuchung von Mageninhalten).

Besondere Aufmerksamkeit erhält jetzt aktuell ein Bericht des Instituts für Binnenfischerei e.V. aus Potsdam-Sacrow, das in den Gebieten Plöner Seen, Untertrave und Schlei im Auftrag des Umweltministeriums Schleswig-Holsteins Speiballen untersucht hat.

Die nachgewiesenen Beutefische, mit der Anzahl in der Region lebender Kormorane hochgerechnet, zeigen, in welchen astronomischen Dimensionen sich die Fraßschäden etwa bei Dorsch und Hering in der Lübecker Bucht oder an der gesamten Deutschen Ostseeküste bewegen. Auch die täglich verspeiste Fischmenge eines Vogels wird mit 450g bis zu 700g erneut unabhängig bestimmt. Eine empfehlenswerte Zusammenfassung und Kommentierung des Berichts finden Sie in dem Artikel „Kormoran oder Berufsfischer: Wer entnimmt mehr Fisch?“ des Blinkers.

Auch die folgenden Links befassen sich mit dem Bericht aus Potsdam:

– Ein Artikel im Fischmagazin

– Eine Pressemitteilung des Deutschen Fischerei-Verband e.V.

Unser Verein hat selbst keine Kompetenzen, sich um die Kormoran-Problematik im Meer, bei der Berufsfischerei oder auch bei Fischzuchten einzubringen. Wichtig ist jedoch, dass unsere Recherchen und Veröffentlichungen über das systematische, ideologisch motivierte Agieren des »Naturschutzes«, verbandsseitig wie amtlich – dem eigentlichen Skandal und ganz offensichtlich Kern des Übels – allen betroffenen Stellen zur Kenntnis gelangen. Sich dem entgegen zu stemmen, unbeirrt und faktenorientiert, darin sehen wir den Schlüssel, um eine Genesung aller betroffenen Fischpopulationen zu erzielen zum Nutzen der Artenvielfalt, Biodiversität, Berufsfischerei, Angelfischerei und, nicht zuletzt, der Wasserqualität.

 

Algen-Probleme mancherorts quer durch Europa auch im Salzwasser – womöglich mitverursacht durch womöglich mitverursacht durch das Fehlen der Fische

Im Juni 2021 hatte ein engagierter Angler aus unserem Verein, der weder Fischereibiologe noch Limnologe o.ä. ist, folgende Mail rundgesendet:

Aktuell hört man von einem Algen-Problem im Marmarameer bei Istanbul; Algen in der Ostsee waren in den letzten Jahren immer mal wieder Schlagzeilen wert. Den glitschigen Grund unserer Fließgewässer, in denen die weidenden Fischarten wie etwa Nase und Döbel weggefressen wurden, kennen viele von uns, die Wissenschaftler der ARGE NISTER haben das exakt erforscht und publiziert.

Man sehe mir bitte nach, dass ich Laie auf dem Gebiet der aquatischen Ökosysteme folgende Frage stelle:

Es ist klar, dass vielerorts Hitze, Klimawandel und Überdüngung wesentliche Ursachen für die Algenblüte sind. Ich stelle mir aber die Frage, ob nicht auch eine regional gestörte Fischfauna, womöglich sogar durch Phalacrocorax carbo sinensis entstanden, ein weiterer nicht geringer Einflussfaktor ist. Wenn dem so wäre, wäre nach unseren Erfahrungen mit den IDEOLOGISCHEN KRÄFTEN regelrecht zu erwarten, dass die zuständigen Stellen dies tabuisieren, rigoros und grundsätzlich leugnen oder massivst kleinreden.

Ich möchte es noch anders formulieren: Man müsste in den jeweils betroffenen Regionen den Dingen wissenschaftlich unbeirrt auf den Grund gehen, wenn man den Einflussfaktor GESTÖRTE FISCHFAUNA auf das Algenwachstum nicht sicher ausschließen kann.“

Eine Antwort erhielt er nicht; jetzt wurde aber ein 10 Jahre altes sehr wohl passendes Themenpapier des Europäischen Parlamentes dazu ausgegraben:

„FÖRDERT DIE ÜBERFISCHUNG DAS AUFTRETEN VON ALGENBLÜTEN?

Das Wort Kormoran kommt in dem Papier nicht vor, man muss schon selbst eins und eins zusammenzählen…

Die allseits angestrebte Fischzönose unserer Fließgewässer

Die allseits angestrebte Fischzönose unserer Fließgewässer Das oberste Ziel unseres Vereins, ungestörte, „normale“ Fischpopulationen in unseren Gewässern zu haben, ist nahezu identisch mit den Zielen der EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL), da die Fischfauna dort eine der Qualitätskriterien für den ökologisch guten Zustand von Fließgewässern ist! Das fiBS (fischbasierte Bewertungssystem) ist hierzu seit mehr als 15 Jahren bundesweit etabliert.                           

Es ist unstreitig, dass man meilenweit davon entfernt ist, diese WRRL-Ziele zu erreichen: Ein Desaster, trotz der investierten Abermillionen für inzwischen durchgeführte WRRL-Maßnahmen. Wir sagen klar warum, haben die Täter längst im ideologisch gesteuerten »Naturschutz« verortet; sonst fragt wohl niemand nach, auch kein Wasserwirtschaftler, woran es denn liegt. Der heutigen Ist-Situation der Fischlebensgemeinschaften steht das Leitbild der WRRL – quasi identisch mit unseren Vorstellungen – gegenüber:

  • Fischmassen von etwa 20kg pro Hektar Wasserfläche, sogar noch einschl. des Kleinfischanteils statt der normalen 200kg/ha (bis zu 400kg/ha)!
  • Jedermann, jedes Kind sieht bei sichtigem Wasser von jeder Brücke aus Fische – ganz, ganz anders als bei dem kläglichen Ist-Zustand heute. Das wäre aber normal, so muss es wieder werden! Man muss sich das einmal vorstellen! Auch unsere Angler sollten das einmal mehr bedenken, Ihre Vereinsvorstände und Verbandsvertreter anspitzen.
  • Der Anteil an kleinwüchsigen autochthonen Fischarten (z.B. Elritze, Mühlkoppe) macht natürlicherweise weniger als 10% aus, bei den heute nahezu überall massivst gestörten Gemeinschaften jedoch weitaus mehr, teils über 50%.
  • Der Altersaufbau bzw. die Verteilung der Körperlängen der wenigen noch vorhandenen Exemplare der Leitarten (Forelle, Äsche, Barbe) oder Begleitarten ist völlig aus dem Ruder: Es finden sich heute immer nahezu ausschließlich Jungfische, Tiere, von denen nur ganz ganz wenige das laichfähige Alter erreichen.

Lesen Sie unseren ausführlicheren Beitrag zu der allseits angestrebten, normalen Fischfauna von der wir doch noch so weit entfernt sind, und weisen Sie auch Ihre naturinteressierten Freunde darauf hin.

Eine dänische Initiative, um den Schutzstatus des Kormorans in der EU zu ändern

 

Wiederholt hatten wir berichtet, dass die Wissenschaft in Dänemark dem Kormoran-Skandal systematisch,  faktenorientiert und energisch begegnet.

Bitte lesen Sie nachfolgend selbst, was unsere nordischen Nachbarn aktuell auf die Schiene setzen.

Hoffentlich kann das verlogene, massive Netzwerk des ideologisch gesteuerten »Naturschutzes« doch endlich entlarvt und kaltgestellt werden; sonst wird auch diese Initiative ganz gewiss wieder wirkungslos verpuffen.

 


https://nordsoeposten.dk/tiden-er-inde-til-at-jagt-paa-skarv

The time has come to hunt cormorants

The cormorant is no longer an endangered species, on the contrary, it has become so overprotected that it has become a plague to many, writes Søren Gade (V).

by NordsøPosten

 

January 10, 2022

By Søren Gade

Member of the European Parliament
Deputy Chairman of the Fisheries Committee.

The cormorant causes great damage to the fishery for both anglers and commercial fishermen. It has been proven through many studies from home and abroad, and commercial fishers, anglers, nature lovers and academic experts all over the world have raised the alarm for a long time. Now is the time to take care of the situation.

The cormorant is a protected species in the EU Birds Directive since 1980. Since then, the population has multiplied, and the Danish Environmental Protection Agency estimates that we in Denmark alone have up to 30,000 breeding pairs. When there are most cormorants in Denmark towards late summer, the Danish Environmental Protection Agency believes that Danish waters host up to 250,000 of these birds!

It is in a way a very positive development. This is because it shows that when the European countries come together and seriously and purposefully set out to protect a species, it does not take long before the species is stabilized.

But that’s where the positive stops. The cormorant is no longer an endangered species, on the contrary, it has become so overprotected that it has become a plague to many. In the Baltic Sea alone, it eats 40,000 tonnes of fish annually. It is not an insignificant amount of fish that go down the beaks of these birds. This also helps to explain why the cod quota must now be reduced by 88%.

In addition, cormorants also affect the biodiversity that one is so keen to preserve. The cormorant does not distinguish between what fish it eats. Therefore, endangered species are also on the menu, such as grayling, houting and brown trout. To protect those species, we therefore need to remove the cormorant from the list of protected bird species.

In Denmark, you can get a dispensation to regulate cormorants at streams and fishing grounds. It is, of course, a step in the right direction, but it is clearly not enough. We need to work for the EU as a whole to recognize the cormorant for what it has evolved to be – a problem bird that needs to be pacified and regulated to a much greater degree than it is today. We have come to the point where we need to have a real hunting time on the cormorant.

This is something I know many of my colleagues in the European Parliament agree with, and I will use my position as Vice-Chair of the Committee on Fisheries to keep shouting about that matter. The cormorant’s protection status must be changed for the benefit of both fish stocks, biodiversity and fishermen.