News und Aktivitäten

Fazit der Expertenanhörung im Umweltausschuss des Bundestages: Ein Appell, jetzt konkret und vehement praktischen Fischschutz vor Kormoranprädation einzufordern

Fazit der Expertenanhörung im Umweltausschuss des Bundestages am 26.06.2024:

Ein Appell, jetzt konkret und vehement praktischen Fischschutz vor Kormoranprädation einzufordern

Liebe Naturschutz- und Angelfreunde, liebe Mitstreiter,

vielleicht hatte der eine oder andere von Ihnen die Gelegenheit, das Geschehen in Berlin live zu verfolgen: Diese Expertenanhörung des Bundestags-Ausschusses war sehr überzeugend. Unsere Zusammenfassung mit den wesentlichen Links und einem kurzen eigenen Kommentar findet sich unter

https://contra-kormoran.de/anhoerung_umweltausschuss_bt_20240626

Eine solche, klare Beweisaufnahme ist tatsächlich neu (das Problem ist ja bekanntlich bald 30 Jahre alt), lässt hoffen und motiviert zugleich.

Unabhängig, wie es nun auf der politischen Ebene und in der Gesetzgebung von EU, Bund und Ländern weitergeht, ist es wirklich an der Zeit, den praktischen Fischschutz vor Kormoranprädation einzufordern:

Wir alle müssen dafür sorgen, dass der langjährigen Schockstarre vor den Vertretern der „Gegenseite“, also des ideologischen »Naturschutz« und seiner Macht, vor allem basierend auf Fake News, wie man heute sagt, selbstbewusstes und verantwortungsvolles Handeln folgt. Dieser Kormoran-Skandal muss ein Ende finden, wir wollen wieder allerorts und in normaler Anzahl autochthone Fische in unseren Gewässern haben. Jedermann soll sie bei Gewässern wie zum Beispiel der Ahr, der Agger, der Nister von jeder Brücke, wie früher, selbst mit eigenen Augen sehen können: So einfach ist das!

Es gibt keinen vernünftigen Grund, zu zaudern, sich weiterhin vertrösten zu lassen!

Die Folgen des Klimawandels wird der Fischfauna noch genug Probleme bereiten, so dass wir diese gänzlich unverhältnismäßige und unnötige Prädation beenden müssen, so zügig wie möglich, überall.

Vor allem unsere Landesfischereiverbände und die Fischereibiologen von Land und Kommunen müssen diese eindeutige, wirklich neue Beweislage nutzen! Sie benötigen dazu unser energisches Einfordern und zugleich unsere volle Rückendeckung – von jedem Angler, jedem Angelverein, Fischereigenossenschaft, jedem wahrhaftigen Naturschützer und, nicht zuletzt, jedem Wasserwirtschaftler.

Bitte leiten Sie diesen Appell reichlich weiter, teilen Sie ihn in den sozialen Netzwerken.

Anhörung im Umweltausschuss des Bundestag: Kormoranmanagement – Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen

Der Antrag „Kormoranmanagement – Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen” gab Anlass für diese zweistündige Sitzung mit geladenen Experten.

Eine treffende Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte der Anhörung findet sich auf der Web-Seite des Deutschen Angelfischer-Verbands DAFV. Der Video-Stream ist mit diesem Link zugänglich.

Hier soll es daher genügen, einige der u.E. wichtigsten Aussagen der Anhörung aufzulisten.

Die Schwere der diversen Fraßschäden durch den Kormoran und insbesondere auch die Kausalität wurde zweifelsfrei festgestellt. In dieser Klarheit ist das neu und begründet eine neue Ausgangslage und Priorisierung für Gegenmaßnahmen bei allen, die Verantwortung tragen, gleich auf welcher Ebene.

– Die „indirekten Effekte“ der Fraßschäden durch diese enorme Störung des Ökosystems mit dem Zusammenbruch ganzer Fischpopulationen
(a) für die Wasserqualität durch fehlende algenfressende Fischarten,
(b) für die explosionsartige Ausbreitung invasiver Arten wie die Quagga-Muschel im Bodensee
sind Tatsachen, wenn auch die Schadensdimensionen ökologischer und ökonomischer Art nicht quantifiziert wurden.

Wohl wurde zu (a) der unglaubliche Betrag von mehr als 60 Milliarden Euro für Maßnahmen zur Durchführung der Wasserrahmenrichtlinien genannt, die offensichtlich wegen des Kormorans weitestgehend ihre Wirkung verfehlen, nachweislich und bereits seit Jahren!

– Die Vertreter der ornithologischen Seite, hier Herr Christof Herrmann, behaupten, Maßnahmen, die auf eine Populationsbegrenzung zielen, seien ohne Aussicht auf Erfolg! Also genau die Gruppe, die seit etwa drei Dekaden versucht, die Kausalität zu leugnen und kleinzureden, und damit die starke Vermehrung des chinesischen Kormorans befördert hat, sagt heute praktisch, „nun ist es zu spät“ oder, wörtlich: „Wir haben den Kormoran nunmal da, und damit müssen wir uns arrangieren“ (etwa bei 1:26:30 im Video-Stream). Ist das nicht unfassbar, unverantwortlich – mit Blick alleine schon auf die ökologischen Schadensfelder?

– Herr Herrmann erwähnte am Rande Bereiche von Bodden der Ostsee, wo der Kormoran – ungehindert und gerne gesehen – sozusagen Grundeln fresse. Er hat wohl dabei nicht bedacht, dass in diesen Bodden ganz wahrscheinlich vor einigen Jahren noch massenweise autochthone Fischarten der schlundgängigen Längen lebten, die inzwischen nahezu verschwunden sind, so zu vermuten ist.

– Wörtlich wiedergeben wollen wir hier, unkommentiert, folgende Anmerkung von Frau Dr. Carola Winkelmann (etwa bei 1:46:15 im Video-Stream): „Ich sehe ein wissenschaftliches Defizit, und das muss ich jetzt mal dazu sagen, dass Wissenschaft nie so frei ist wie man denkt. Wir brauchen Geld, um zu forschen und, ja, es wird schwierig, bei bestimmten Forschungsfragen Gelder zu akquirieren, weil bestimmte Fragen wohl nicht gestellt werden sollen und deswegen …“

– Kormoran-Verordnungen der Bundesländer: Glasklar kam zur Sprache, durch den Sachverständigen Dirk Wüstenberg, ebenso durch Reinhart Sosat, dass diese Kormoran-VOs vielfach mangelhaft und damit schlichtweg wirkungslos seien: Sosat stellte für Baden-Württemberg fest, dass die Ausgrenzung von Schutzgebieten dort an den allermeisten sensiblen Gewässern die Anwendung verhindere! Es ist dasselbe, was wir seinerzeit für unser Nordrhein-Westfalen  berichten mussten!

Zahlreiche Aussagen der Experten decken sich im übrigen mit den Berichten (teils schon Jahre alt) auf unserer Web-Seite: Es wäre gut, wenn diese Erkenntnis zu mehr Unterstützung für unseren Verein führen würde im Interesse des Fischschutzes.

MdB Klaus Mack fasste es noch am Tag der Anhörung auf seiner Homepage wie folgt zusammen:

„Mit den Folgen des wachsenden Kormoranbestands für Natur und Menschen hat sich heute der Umweltausschuss befasst. Sachverständige haben unseren Antrag zum Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen bewertet.

Klares Fazit: Der gefräßige Vogel trägt zu einem Verlust von Artenvielfalt bei. Außerdem nimmt durch die steigende Zahl an Kormoranen die Zahl der Fische in Binnen- und Küstengewässern ab. Insgesamt führt das zu gravierenden Schäden im Ökosystem.“

 


Die Expertenrunde setzte sich wie folgt zusammen:
Prof. Dr. Alexander Brinker, Fischereiforschungsstelle Langenargen
Christof Herrmann, Beringungszentrale Hiddensee in Güstrow
Bernd Koop, Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holstein
Stefan Jäger, Kormorankommission des Deutschen Fischerei-Verbands
Reinhart Sosat, Landesfischereiverband Baden-Württemberg
PD Dr. Carola Winkelmann, Universität Koblenz
Dirk Wüstenberg, Rechtsanwalts, Fachanwalt für Artenschutz
Dr. Sebastian Zelder, Einzelsachverständiger, Inhaber einer Teichwirtschaft in Sachsen

Eine kleine Informationssammlung zur Ostsee: Kormorane ./. Dorsch und Hering

 

Seit langem besteht der dringende Verdacht, dass die Dimension der Fraßschäden des Kormorans auch in der Ostsee immens ist und dies – genau wie bei unseren Mittelgebirgsgewässern – systematisch kleingeredet, zwischen anderen Einflussfaktoren versteckt oder gar geleugnet wird. Jetzt, im Jahr 2024, soll an der Ostsee eine umfassende Untersuchung dazu gestartet werden, wieder nicht durch Referenzgebiete, die zu 100% vor Kormoraneinfall geschützt werden und erste Trittsteine für die Fischfauna darstellen würden, sondern vor allem anhand von Speiballenuntersuchungen. Genaue Beobachter und Kenner der Szene gehen für die Ostsee daher – wieder – von sichtbarem Verlust an Jahren, also Spiel auf Zeit, und zugleich – wieder – von jahrelang ausbleibenden zielgerichteten wirksamen Fischschutzmaßnahmen aus. Ist das nicht unverantwortlich?

Hinweis: In Forschungsvorhaben werden von der Wissenschaft verschiedentlich Speiballen unter Kormoran-Schlafbäumen gesammelt und auf die verspeisten Fischarten und -mengen untersucht. Das ist eine nicht letale Alternative zur Untersuchung von Mageninhalten abgeschossener Vögel. Dabei muss beachtet werden, dass man immer nur das an Fischarten nachweisen wird, das im Fraßraum (Fouragierradius) um diese Schlafplätze heute auch in nennenswerter Dicht lebt! Bereits vor ein oder zwei Dekaden Weggefressenes findet man bestimmt nicht (mehr)!

Wir haben in unserem Verein keine eigene fachliche Kompetenz für den Küstenbereich und die Berufsfischerei dort. Hier soll daher zumindest versucht werden, die bestehende Informationslage über gesammelte Pressemeldungen der letzten beiden Jahre darzustellen.

 


Uns erreichte im November 2023 eine Zeitungsmeldung aus Schleswig-Holstein

Frist der Kormoran zu viel Dorsch?“

Untertitel:

„Fischer machen den Vogel für schwindenden Bestand verantwortlich – Studie soll zeigen, ob er wirklich schuld ist.

Der Direktor des Instituts für Binnenfischerei, Uwe Brämick, wird dort zitiert:
„Kormorane am Dassower See (bei Lübeck) haben ähnlich viele Dorsche gefressen, wie alle deutschen Berufsfischer 2022 als Fangquote zustand.“

und

eine Web-Seite des NDR vom 18. Dezember 2023 ist überschrieben:

Speiballen für die Forschung: Wieviel Dorsch frisst der Kormoran?

Untertitel:

Der Dorschbestand in der westlichen Ostsee befindet sich auf einem historischen Tiefststand.

und dann noch im Text:

Erstmals überhaupt untersuchen Wissenschaftler nun, ob dessen Population möglicherweise vom Kormoran nachhaltig beeinflusst wird.

Wie gesagt Meldungen von Ende des Jahres 2023! Ist das nicht unglaublich? Kann man diesen letzten Satz ernst nehmen? Erkennt man nicht daran alleine, dass der Begriff Kormoran-Skandal angemessen ist?

 


Im Oktober 2023 fand in Danzig ein Workshop des BSAC (Baltic Sea Advisory Council) zum Thema Prädatoren: „Robben und Kormorane“ (Seals – Cormorants“ statt.

Aus Dänemark trug auch hier Nils Jepsen vor. Hier die Grafik „Bilder sagen mehr als Worte“ seiner Präsentation.

Zahlreiche Beiträge sind wirklich lesenswert. Es wird u.a. sehr deutlich, dass

  • die Fischmassenverluste durch Prädatoren bei Bilanzierungen von Fischmasse und Fangmengen zumeist bewusst nicht nicht eingerechnet werden – wohl als unbeeinflussbare (ähnlich dem Klimawandel) „natürliche“ Verluste, nicht erwähnenswert sind und
  • die Kegelrobben in Teilbereichen der Ostsee einen ebenfalls signifikanten Faktor darstellen.

 


Im Juli 2023 hatten wir folgendes zur Fischfauna der Ostsee veröffentlicht:

Auch zu dem Drama der Ostsee sehen wir unverändert Spielen auf Zeit statt endlich ein entschlossenes Gegensteuern!

Der Spiegel: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/dorschmangel-in-der-ostsee-fressen-kormorane-den-fischern-die-fische-weg-a-e01c3426-5b73-4173-9b31-7a64976a4848

Der Stern: https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hamburg-schleswig-holstein/fischerei–sind-kormorane-schuld-am-dorsch-mangel–studie-geplant-33525700.html

Ein sehr gut informierter Beobachter des K-Skandals schrieb uns dazu seinerzeit: „Noch eine Untersuchung… Wie viele noch?“

 


Unser Beitrag aus Februar 2022: Aktuelle Speiballenuntersuchung im Ostseeraum ermöglicht Rückschluss auf die Fraßschäden im Meer: Die Situation dort ist womöglich ähnlich drastisch wie in unseren Flüssen

Besondere Aufmerksamkeit erhält jetzt aktuell ein Bericht des Instituts für Binnenfischerei e.V. aus Potsdam-Sacrow, das in den Gebieten Plöner Seen, Untertrave und Schlei im Auftrag des Umweltministeriums Schleswig-Holsteins Speiballen untersucht hat.

Die nachgewiesenen Beutefische, mit der Anzahl in der Region lebender Kormorane hochgerechnet, zeigen, in welchen astronomischen Dimensionen sich die Fraßschäden etwa bei Dorsch und Hering in der Lübecker Bucht oder an der gesamten Deutschen Ostseeküste bewegen. Auch die täglich verspeiste Fischmenge eines Vogels wird mit 450g bis zu 700g erneut unabhängig bestimmt. Eine empfehlenswerte Zusammenfassung und Kommentierung des Berichts finden Sie in dem Artikel „Kormoran oder Berufsfischer: Wer entnimmt mehr Fisch?“ des Blinkers.

Auch die folgenden Links befassen sich mit dem Bericht aus Potsdam:

– Ein Artikel im Fischmagazin

– Eine Pressemitteilung des Deutschen Fischerei-Verband e.V.

 


In einem Beitrag hatten wir über eine Anhörung von Experten am 11. Mai 2022 vor einem Ausschuss des Europäischen Parlaments berichtet. Für die Ostsee ist vor allem der Beitrag aus Dänemark von hoher Relevanz:

Niels Jepsen stellte Untersuchungsergebnisse aus Dänemark vor, die den enormen Fischfraß dort belegen. Vieles, vor allem die Höhe der Fischverluste, gelten analog europaweit, wenn sich auch die betroffenen Fischarten und die Zeitperioden der Einflüge unterscheiden. Die Folien seines Vortrags sind sehr beeindruckend.

Bitte schauen Sie hinein, lesen Sie, auch wenn in Englisch, etwa:

  • von 10000 markierten Jungaalen (eel) wurden nachweislich in einem Jahr 40 – 50% aufgefressen
  • alle markierten Flundern einer Untersuchungsreihe, 4000 Tiere, waren in 2 Wochen verschwunden
  • 40 – 50% der markierten Smolts (Junglachse)
  • in einem Äschen-Flussabschitt: von 25 markierten Äschen (grayling) überlebten den Winter nur 2; die Fischbiomasse ging dort mit dem Kormoran-Überfall um 80% zurück
  • Zahlengerüst Kabeljau/Dorsch (cod) in der westl. Ostsee: Der Zuwachs wird auf 4-17 Million Fische geschätzt, die Hochrechnung des Kormoran-Fraßes auf 15 Million!

 

Antrag CDU/CSU im Bundestag: Kormoranmanagement – Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion stellte am 12. März 2024 den Antrag „Kormoranmanagement – Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen“.

Dieses ausgezeichnete Papier skizziert auf nur zwei Seiten die Situation und fordert grundlegende, entscheidende Maßnahmen zum Herbeiführen einer Wende. Jeder Satz sitzt und ist lesenswert. Wir hätten es nicht treffender niederschreiben können, um die Zielen unseres Vereins zu erreichen!

Auch wenn wir in zahlreichen Gesprächen auf der politischen Ebene immer wieder bei CDU/CSU aber gleichwohl bei FDP und SPD, sogar bei den Linken – nie bei den Grünen – auf Verständnis und good will stießen, gebührt der CDU/CSU nun großer Dank und Anerkennung. Das muss hier so ausgesprochen werden, obwohl unser Verein politisch unabhängig ist und die Sache um den Kormoran kein politisches Thema ist, auch keines, das Politiker in der öffentlichen Wahrnehmung gut aussehen lässt.

Jetzt gilt es einzufordern, dass auf allen Ebenen, vor allen in den Bundesländern, umgehend zielgerichtet gehandelt wird. Die ideologischen Akteure des »Naturschutzes« in den Verwaltungen, auf unseren Internet-Seiten immer wieder als Täter mit unfassbarem Schadensbild bloßgestellt, müssen zu ihrer fachlichen Verantwortung stehen und das Lügen, Kleinreden und auf Zeit spielen sowie Verweisen auf andere Zuständigkeiten sofort beenden! Politische Vorgaben, die Realität weiterhin ignorierend, dürfen dies nicht weiter anordnen. Zugleich muss es den wirklichen Naturschützern, gerade denjenigen in der Anglerschaft, aber auch den Berufsfischern gelingen, ihre Vertreter in den Verbänden zu motivieren, jetzt das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und aufzustehen. Zwingend muss hierbei die Öffentlichkeit mitgenommen werden. Wir sind übrigens sicher, dass es gelingen wird, auch der Basis der Naturschutzverbände endlich die Augen zu öffnen.

Wir werden bei all dem unser Bestes geben, vor allem die Fischereibiologen aus Verwaltungen und Verbänden laut und deutlich anzusprechen und zu motivieren. Viele können endlich aus dem Hamsterrad aussteigen, in das sie – gefühlt vor mehr als zwei Dekaden – von diesem »Naturschutz« gegen ihren Willen gezwungen worden waren und nun für echten Fischschutz im Sinne von Biodiversität und Artenvielfalt wirken.

Noch nicht eingepreist in diesem CDU/CSU-Papier, also noch nicht enthalten, ist im Übrigen ein weiterer enorm bedeutender Kollateralschaden der Kormoranprädation: Durch das systematische und dauerhafte Wegfressen gewisser Fischarten kann die Wasserqualität sehr vieler Gewässer definitiv nicht die allseits erwünschte und nach Europäischen Wasserrahmenrichtlinien (WRRL) auch geforderte Güte erreichen! Hier, bei diesen Kollateralschaden, geht es nach aktuellen Abschätzungen von Experten für die öffentlichen Finanzen um zweistellige Milliardensummen!

Dieser Komplex wird bestens und aus erster Hand erklärt bei der ARGE-Nister und auch bei uns schon seit Jahren beständig aufgezeigt, zuletzt etwa durch den Hinweis auf einen Podcast mit Manfred Fetthauer.

 

Kormorane und Fische, Naturschutz und Fischerei – eine Dokumentation des ÖKF aus dem Jahr 1996

Bereits einige Jahre, bevor Kormoranschwärme über die Gewässer Nordrhein Westfalens herfielen, war das Problem im Alpenraum, wohl ausgehend von dem Donau-Einzugsgebiet, längst schlimme Realität.

Mit Genehmigung des ÖKF – Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz, Brunn a. Gebirge, Österreich – stellen wir hier

diese beinahe 30 Jahre alte, völlig überzeugende  Dokumentation des Autors Dr. Franz Kohl †   zum Download bereit.

Um die Schadensdimension der Fischfauna durch den Kormoran-Fraßdruck und den direkten Zusammenhang, also die signifikant hohe zeitliche Korrelation „Kormoran-Einflug – Fische weg“ zu verstehen, ist dieses Werk sehr lesenswert und zeitlos. Schauen Sie nur die grüne Box zur Mur auf Seite 28 an oder auf Seite 29 die schlagartigen Verluste von 85% bei Forelle und 98% der Äschen aus der Steyr, oder oder oder.

Dieses, aber insbesondere auch Grundlegendes kann analog 1:1 auf unsere bergischen Fließgewässer übertragen werden, ohne jeden Zweifel.

Jedem klar-denkenden, unvoreingenommenem Menschen wird dies sogleich plausibel erscheinen; es bedarf, trotz der fortwährenden stereotypen Forderungen des »Naturschutzes«, heute keinerlei weiterer Beweise dieser Zusammenhänge mehr!

Darüber täuschen auch die diversen vorsätzlichen, u.E. sogar strafbaren Machenschaften besonders in NRW, diese hohe Korrelation und das Ausmaß zu verschleiern, etwa in der Lenne-Studie oder in Hegeplänen (wie der für die Sülz) nicht hinweg.

 


Bildnachweis: Das Beitragsbild ist das Titelbild der Dokumentation und enthält: Buffon, G.L., Histoire naturelle des oiseaux, Paris 1771-1789, Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

 

Mitmachen und Spenden

Ökodienstleistung der Fische – immens wichtig für die Wasserqualität und somit für die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinien (WRRL)

Manfred Fetthauer/ARGE Nister erklärt die komplexen Zusammenhänge in einem Podcast bei Rainer B. Langen.

 

So hat das Fehlen der Fischarten wie Nasen, die Algen fressen, enorme Auswirkungen auf die Wasserqualität.

 

Diesen bedeutenden Aspekt des Kormoran-Skandals, der an der Nister entdeckt wurde und dort intensiv wissenschaftlich erforscht wird, hatten wir immer wieder thematisiert und dabei auf die Internet-Seiten der ARGE Nister verwiesen.

Hier der direkte Link auf diesen wirklich empfehlenswerten Podcast:

 

 

Rheinlachs ./. Kormoran – eine typische, ablenkende Notiz

Hier ist aktuell wieder ein typisches Beispiel, wie die fatalen Effekte des Kormorans auf Smolts zwischen anderen Einflussfaktoren versteckt, nicht gewichtet und bis zur Belanglosigkeit kleingeredet werden.

Nehmen wir nur schon den Satz: „Da wären einmal die fischfressenden Vögel wie Gänsesäger oder Kormorane, die sich in den letzten Jahren stark vermehrt haben.“ Die Prädation von Gänsesäger auf dieselbe Stufe wie den Kormoran zu stellen: Nennen wir es direkt und klar Belügen der Leserschaft…

Alles in allem eine wohl bekannte, beliebte Strategie vor allem des »Naturschutzes«, die wir auf unseren Seiten immer wieder bloßstellen.

Für genaue Beobachter des Kormoran-Skandals ist jedoch besonders deprimierend, zur Kenntnis zu nehmen, welche Experten hier mit verantwortlich zeichnen: Angesehene Fischereibiologen, die es seit Langem wirklich besser wissen müssten. Wie kann das sein?

Nun doch: Kormoranmanagement am Bodensee – jetzt im Stuttgarter Landtag beschlossen

Im Februar 2023 erschien unser Beitrag zu einer aktuellen und überzeugenden Studie über die Fraßschäden am und zum Bodensee.

Letzten September musste hier dann von der großen Enttäuschung berichtet werden, nachdem der Landwirtschaftsausschuss in Stuttgart trotzdem abgewunken hatte.

Jetzt aber eine Wende, eine gute Meldung:

Internationales Kormoran-Management geplant – Landesregierung beschließt, gegen Kormorane am Bodensee vorzugehen.

Ein Vorschlag der Landesregierung bekam im Stuttgarter Landtag am 31. Januar 2024 eine breite Zustimmung, auch die Der Grünen.

Es ist nicht auszuschließen, dass unser Brandbrief in der Sache Ende letzten Jahres – auch an den Ministerpräsidenten Kretschmann gerichtet – im Ländle durchaus ein wenig hilfreich war.

Hören Sie aber den O-Ton der Grünen Landwirtschaftsministerin Thekla Walker in dieser Landtagssitzung, nehmen Sie sich die Zeit: Es ist unverkennbar, dass hier wieder abgelenkt, getäuscht, weichgespült und auf Zeit gespielt werden soll. Wir sind mehr als skeptisch, ob tatsächlich zeitnah Wirksames geschieht … trotz der dramatischen Lage für Fischfauna und Berufsfischer …

Auch dieser Beitrag schließt daher mit: Wann hört dieses ideologische, unverantwortliche und folgenschwere Taktieren endlich auf?

 

 

Riesige Schäden durch den Kormoran, auch finanzielle: Aufruf zu einer längst fälligen Wende an die Grünen Politiker Kretschmann, Öszdemir und Steffi Lemke

Einem unserer aktivsten Vereinsmitglieder war der Kragen geplatzt, wie er kund tat: Er schrieb den folgenden Brandbrief und übergab ihn jetzt unserem Verein zur Veröffentlichung.

 

An die
Bundesumweltministerin
Frau Steffi Lemke
Platz der Republik 1

11011 Berlin

 

Herrn Ministerpräsident
Winfried Kretschmann
Staatsministerium Baden-Württemberg
Richard-Wagner-Straße 15

70184 Stuttgart

 

Herrn Minister
Cem Özdemir
Platz der Republik 1

11011 Berlin

 

Dringende Bitte: Kurskorrektur zu dem Kormoran-Skandal

Sehr geehrte Frau Ministerin Lemke,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmann,
Sehr geehrter Herr Minister Özdemir,

erlauben Sie mir, Sie als Politiker der Partei der Grünen mit Regierungsverantwortung zu dem Betreff anzuschreiben, im festen Glauben, dass Sie Sachargumenten gegenüber aufgeschlossen sind, realistisch denken und verantwortungsbewusst handeln, auch wenn es nicht populär ist. Bei all den wirklichen Problemen unserer Republik mag es kein günstiger Zeitpunkt sein, den Kormoran genau jetzt auf die Agenda zu setzen. Es geht aber unbestreitbar auch um bedeutende finanzielle Effekte, die ein weiteres Zuwarten m.E. nicht zulassen. Bereits im März 2016, gleich nach Ihrem Wahlerfolg, hatte ich Sie, Herr Kretschmann, wegen offensichtlicher schwerwiegender Fehlentwicklungen im praktischen Natur- und Artenschutz angeschrieben und Sie gebeten, sich persönlich insbesondere in Ihrer Partei für eine Kurskorrektur einzubringen, auf die ideologischen Ursachen mit unverantwortlichen Folgen hingewiesen.

Schon seinerzeit hatte ich die sehr bedeutenden und mannigfaltigen Schäden durch den Fraßdruck der Kormorane (Pharacrocorax carbo sinensis) hervorgehoben. Inzwischen ist die ganze Dimension der Kormoranproblematik, nein eines wahrhaftigen Kormoran-Skandals, immer klarer erkennbar und unbestreitbar. All das hat auch erhebliche ökonomische, finanzielle Folgen, die unsere Volkswirtschaft heute, völlig unnötig, belasten.

Lesen Sie die Liste von gewichtigen betroffenen Bereichen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

– Artenschutz und Berufsfischerei am Bodensee und im Bodensee-Raum, durch eine aktuelle Studie klar belegt – samt Handlungsempfehlungen.

– Das Fehlen autochthoner Fischarten, die als Weidegänger Algen fressen oder den Gewässergrund umsetzen, mit der Folge, dass trotz aller Anstrengungen und finanzieller Aufwände der letztlich lebenswichtige ökologisch gute Zustand der Gewässer landauf, landab nicht erreicht wird, die Ziele der EU Wasserrahmenrichtlinien nicht erfüllt werden. Lesen Sie, was die WissenschaftlerInnen an der Nister in Rheinland Pfalz hierzu berichten und, dass man von zweistelligen Milliardenschäden ausgeht, deutschlandweit gerechnet!

– Artenschutz und Biodiversität in fast allen natürlichen Gewässern, nicht nur in den Fließgewässern, werden regelrecht ad absurdum geführt, damit werden direkt wirklich grundlegende Ziele grüner Politik geopfert.

– Die so wertvollen und geschätzten Wiedereinbürgerungsprogramme wie etwa zum Rheinlachs kommen nicht voran, müssten eigentlich aufgegeben werden; ebenso die Stützung des Aals.

– Mit großer Wahrscheinlichkeit die Entwicklung der katastrophalen Situation der Fischfauna im Rhein (invasive Schwarzmeergrundeln etc.) – durch den Verlust autochthoner Raubfischarten seinerzeit. Autoren der Universität Köln sprechen 2016 von einem 90%-Verlust an Fischbiomasse über drei Dekaden. Natürlich erwähnen diese dabei mit keinem Wort den Kormoran. Ein genauer Beobachter der Situation seit langen Jahren ist hingegen nicht der erste, der die Höhe der Fraßeffekte am Rhein mit dem Sandoz-Unfall in Relation setzt (quantitativ, in Tonnen an vernichteten Fischen gerechnet), aber feststellt, dass das jetzt eine Dauerkatastrophe sei, Sandoz hingegen zeitlich begrenzt schädigte.

– Eine völlig gestörte Fischfauna der Ostsee, so dass Berufsfischer Brotfischarten wie Dorsch und Hering nur noch als Beifang entnehmen dürfen. Nun soll dies aktuell für 800.000 EUR über vier Jahre wissenschaftlich untersucht werden: Erst jetzt! Wieder Zeitverlust und verschwendete Gelder, dabei in diesen vier Jahren immer noch kein wirksamer Fischschutz, zielführende zumindest lokale Gegenmaßnahmen über 365Tage/a, um wenigstens Trittsteine zu schaffen, sofort!

Für all das ist der Fraßdruck der Kormorane mit hoher Signifikanz der entscheidende Faktor, das ist ganz offensichtlich, völlig plausibel, schon über die zeitliche Korrelation Kormoran-Anwesenheit ./. Fischmassenverlust zig-fach belegt. Es muss sofort (!) Schluss sein mit dem systematischen, offensichtlich ideologisch motivierten Leugnen, Verstecken, Kleinreden und dem Verhindern zielgerichteter Beweisführungen. Neulich las ich von „von Umweltlobbyisten verseuchter Ministerien“ und bin der festen Überzeugung, dass hier die wahre Ursache dieses Skandals zu finden ist, in enger Verflechtung mit NGOs. Herr Kretschmann, in Ihrem Hause wirke so etwa der Staatssekretär Dr. André Baumann, sagte man mir kürzlich.

Die Gesetzeslage und der Schutzstatus, auf allen Ebenen, von EU angefangen, sind „Erfolge“ dieser Lobbyarbeit und in keiner Weise Argumente, immer noch zuzuwarten und die Schäden hinzunehmen, weiter auf Zeit zu spielen, im Gegenteil: Diese Normen müssen der Realität angepasst werden, umgehend, das völlig unnötige „Überschützen“ des Kormorans muss beendet werden. Alles, was heute schon zur Minderung der Kormoran-Prädation zulässig ist, muss auch sofort getan werden, etwa Trittsteine über lokale Referenzbereiche mit 365Tage/a-Schutz, wie auch immer, auch wenn es viel Geld kostet: Es ist eine sehr gute Investition. Untersuchungen gibt es im Überfluss, es muss gehandelt werden, zielführend, pragmatisch.

Sehr geehrte Frau Lemke, Sie haben aktuell zu der Wolfsproblematik einen Schritt in die richtige Richtung eingeleitet und breite Unterstützung erhalten. Die Diskussion um Canis Lupus ist populär, seine Schäden sind öffentlichkeitswirksam. Die Dimension aber, die der Kormoran verursacht, ist eine ganz andere, ökologisch und volkswirtschaftlich weit, weit bedeutendere! Mir geht es hier nicht um ein Anklagen, sondern ausschließlich um das sofortige Anerkennen und Abstellen dieser gewaltigen Schäden. Sie und Ihre KollegInnen haben eine immense Verantwortung sowohl für den Naturschutz als auch für unsere Wirtschaft und die öffentlichen Haushalte, mit den immer engeren finanziellen Möglichkeiten.

Lassen Sie sich nicht beschwichtigen, nicht platt belügen von den ideologisch und (nicht unwahrscheinlich, via Attraktivität für Spenden in großen Dimensionen) zudem ökonomisch denkender Heer von NGO-Vertretern. Ich bin kein Funktionsträger, kein Lobbyist, allerdings langjährig privat in der Sache engagiert, gemeinsam mit ein paar ebenfalls wachen, genau hinschauenden BürgerInnen, wirke bei contra-kormoran.de mit.

Warum muss ich als Privatperson, kein Funktionsträger, Sie mit diesem Brandbrief konfrontieren: Die „Fisch-Lobby“, wie Fischereiverbände und insbesondere auch die verbeamteten FischereibiologInnen, wagen das nicht; sie haben sich nämlich zum allergrößten Teil schon seit Langem dem Druck der Umweltlobbyisten hingegeben, sich arrangiert; dessen muss man sich bewusst sein. Ein trauriger Fall ist etwa, sarkastisch gesagt, der „Vogelschutz“ der IKSR (Internationale Kommission zum Schutz des Rheins) – ganz offensichtlich und unverantwortlich.

Man sollte auch glauben, dass bereits der Beamteneid, Schaden von unserem Land abzuwenden, schon für sich mein Schreiben völlig überflüssig mache, dass stets faktenorientiert und nicht ideologisch entschieden wird. So ist es aber definitiv nicht. Befreien Sie in Ihrem Verantwortungsbereich all diese Menschen von der Last, lassen Sie sie endlich wissenschaftlich-fundiert sauber und wirksam handeln, sofort! Werben Sie bei Ihren KollegInnen auf allen Ebenen dafür, in Sachen Kormoran genau so zu verfahren.

Sehr geehrte Frau Lemke, sehr geehrter Herr Kretschmann, sehr geehrter Herr Özdemir, beenden Sie diesen ökonomisch und ökologisch wirklich gravierenden Skandal, weiteres Wegschauen, Leugnen, Ablenkmanöver, Verweis auf andere Zuständigkeiten, auf die aktuelle wie beschrieben entstandene Gesetzeslage, etc. sind nicht mehr zu verantworten.

Nehmen Sie die Öffentlichkeit auf einem neuen realpolitischen Kurs mit, auch wenn das Aussprechen der Wahrheit über den Einfluss des Kormorans nach Jahrzehnten des systematischen Kaschierens alles andere als populär ist.

Nachfolgende Generationen werden es Ihnen danken.

Mit freundlichen Grüßen

 

Kormoranmanagement am Bodensee: Trotz schlagender amtlicher Begutachtung im Stuttgarter Landtag vertagt.

Im Februar 2023 erschien unser Beitrag zu einer aktuellen und überzeugenden Studie am und zum Bodensee. Wir hatten geschrieben:

„Diese aktuelle Studie (Sommer 2022) der Fischereiforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg macht das ganze Ausmaß der Fraßschäden durch den chinesischen Kormoran deutlich. Sie zeichnet für die gesamte Region um den Bodensee – nicht nur für den See selbst – ein Schadbild, das den Aussagen unseres Verein zur Schwere und Dramatik an hiesigen Gewässern vollumfänglich entspricht! Es werden ganz konkret Sofortmaßnahmen für ein seeweites Kormoranmanagement vorgeschlagen.“

Lesen Sie noch einmal kurz die zitierten Passagen „Fazit“ und „erkannter Handlungsbedarf“ unseres Beitrags.

Wir hatten kommentiert:

„Schon alleine die Tatsache, dass damit auch in Baden-Württemberg, unter dem grünen Ministerpräsidenten Kretschmann, die schlimme Ist-Situation niedergeschrieben und publiziert werden durfte, ist bemerkenswert! Sowohl das Landwirtschaftsministerium (MLR) als auch das Landes-Umweltministerium (UM) hatten diese Studienarbeiten begleitet. Die von uns immer wieder angeprangerten ideologischen Seilschaften des »Naturschutzes« haben das dort in Baden-Württemberg nicht mehr verhindert – ein Grund zur Freude und verhaltener Zuversicht.“

Jetzt aber, erneut die große Enttäuschung:

Das Land Baden-Württemberg duldet bis auf weiteres kein Kormoranmanagement am Bodensee!

Einen entsprechenden Antrag, mit Bezug auf das Gutachten, die Vögel abzuschießen oder zu vertreiben, um so den Bestand der Bodenseefelchen zu schützen, lehnte der Landwirtschaftsausschuss des Landtags am 20. September ab! Laut Antragsteller Storz/SPD-Fraktion ist die Begründung des Ausschusses, man solle erst die Ergebnisse von Gesprächen zwischen Naturschützern und Fischern abwarten…

Insider sehen in diesem für Artenschutz und Berufsfischer auf dem Bodensee gleichermaßen dramatische Fehlentscheidung der Landespolitik erneut das Wirken „von Umweltverbandslobbyisten verseuchter Ministerien“ (eine Formulierung aus dem Editorial der Wild und Hund 6/2023). Konkret vermuten diese Insider, der grüne Staatssekretär Dr. André Baumann, mit NABU-DNA und -Herkunft habe mit seinem Netzwerk erneut seine Ideologie über Verantwortung für die Natur und zugleich über seinen Beamteneid, Schaden von der Bundesrepublik Deutschland abzuwenden, gestellt – und Kretschmann stoppte ihn immer noch nicht.

Wann hört dieses ideologische, unverantwortliche und folgenschwere Taktieren endlich auf?

Übrigens: Neben dem Kormoran wird am Bodensee die explodierende Population der Kleinfischart Stichling, die den Bodenseefelchen die Nahrung weg fräßen, thematisiert: Man stößt aber seit etwa zwei Dekaden immer wieder und vielerorts auf explodierende Kleinfischpopulationen. So ist ja der Rhein bekanntermaßen voll von Schwarzmeergrundeln etc., also auch noch gebietsfremde und invasive Arten. Dem naheliegenden Gedanken, dass die sich alle erst in dem durch Kormorane entstandene Vakuum an Fischarten seit der 90er-Jahre entfalten konnten, geht niemand ernsthaft nach. Wir hatten das seinerzeit Prof. Arndt von der Ökologischen Rheinstation der Universität zu Köln gefragt und, natürlich, nur ausweichende Antworten erhalten…