Der Fischereiverband in Luxemburg FLPS spricht Klartext

Offener Brief des Fischereiverbands FLPS in Luxemburg an den zuständigen Minister

Der FLPS hat dem zuständigen Minister am 13. Jan. 2025 einem Offenen Brief gesendet.

Dieser Brief ist gesalzen, fachlich in jeder Hinsicht fundiert, Klartext, aber lesen Sie selbst  http://flps.lu/news/1736672961

Hier wollen wir ein paar wichtige, markante Aussagen zitieren:

  • „In ihrer Einleitung bezeichnen Sie (also der angeschriebene Minister) den Kormoran als einheimische Art. Obwohl dies im Sinn, der von Vogelschützern gerne gebrauchten Definition stimmen mag,
    widersprechen wir dieser Aussage.“
  • „Auch wenn der Kormoran weiterhin den Schutz der aktuell geltenden Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments genießt, hat das Europaparlament doch erkannt, dass der Kormoran grossen Schaden in den heimischen und nichteinheimischen Fischpopulationen anrichtet.“
  • „All unsere Fangstatistiken, die zu 100% belegbar sind, weisen darauf hin, dass der Salmonidenbestand in der Sauer um über 90 % zurückgegangen ist. Herr Minister, bei einem solchen Verlust kann man getrost von einer Quasi-Ausrottung sprechen. In Ermangelung genügender Laichfische kommt keine Brut mehr auf, und es dauert Jahrzehnte ohne Kormoranfrass und Umweltkatastrophen, bis dass sich die Bestände erholt haben. wenn überhaupt. Die europäische Äsche «Thymallus thymallus“ ist bereits jetzt vom Aussterben bedroht, dies nicht nur in Luxemburg, sondern überall, wo der Kormoran eingefallen ist. Nur in Ländern, wo massiv reguliert und besetzt wird kann man noch Äschen antreffen.“

„Leider haben wir nicht die finanziellen Mittel anderer staatlich geförderter Organisationen. Aber wir sind und bleiben die Augen der Gewässer, und es gefällt uns nicht, was wir sehen.

Daher fordern wir

* unter Hinweis, dass bislang landesweit keinerlei Massnahmen zum Schutz von Weissfischen und Salmoniden in all unseren Gewässern aber vor allem der Mittel- und Grenzsauer gemacht wurden,

* unter Hinweis, dass über 90% der heimischen Salmoniden Bestände verschwunden sind,

* unter Hinweis, dass auch die Vögelschutzverbände nicht das Monopol auf die Wahrheit haben,

– Fischprädatoren allgemein in bestimmten Gebieten, wo die Fischreproduktion oder der Fischbestand gefährdet sind, durch letales Abschiessen zu vergrämen.

– Den Kormoran im luxemburgischen Jagdgesetz als „unter Bedingungen“, jagdbares Wild zu verankern.“

Sehr gut!

Nach der überzeugenden Expertenanhörung zum Kormoranproblem im Umweltausschuss des Deutschen Bundestags am 26. Juni 2024 müssen nun auch die Fischereiverbände Deutschlands energisch aufstehen, um das Drama für unsere Fischpopulationen, diesen Skandal landauf, landab alsbald zu beenden. Geht nicht, gibt’s nicht, ist unverantwortlich!